Ich bin in letzten Zeit immer öfter über das Streitthema „Googeln und Foren“ gestolpert und muss mich doch wundern wie blauäugig so mancher im Internet unterwegs ist.
Im realen Leben werden Entscheidungen und Empfehlungen von Ärzten permanent in Frage gestellt, aber sobald etwas im Internet steht, wird der Kopf ausgeschaltet und alles für bare Münze genommen. Puh! Wie kommt das?
Hier muss man sich wirklich fragen, ob der Verfasser eines Blogs das Problem ist oder derjenige der vor der Bildschirm sitzt. Ich empfehle auf meinem Blog ganz aktiv „Dr. Google“ und hinterfrage mich gerade, ob das wirklich so klug ist. Ich bin von mir ausgegangen – wie ich Forenbeiträge bewerte oder Seiten von Pharmafirmen und Gleichgesinnten.
Ich persönlich sehe „Dr. Google“ wie eine Hotelbewertungsplattform. Man findet ganz viele Meinungen zu ein und demselben Hotel. Einige ähneln sich und geben ungefähr den selben Kontext wieder und andere fallen komplett aus dem Rahmen. In dem Moment hinterfrage ich doch auch, ob das eine ehrliche Bewertung ist oder einfach Mist. Warum dann nicht, wenn es um so eine wichtige Angelegenheit wie die eigene Gesundheit geht?
Kein Arzt kann durch Google ersetzt werden, hier sollten wir uns alle einig sein. Was mir allerdings an den „neuen Medien“ gut gefällt, ist der meist authentische Austausch in den sozialen Netzwerken. Instagram und Facebook ersetzen mehr oder weniger einzelne Foren und machen untereinander Mut. Pharmafirmen präsentieren nicht offensichtlich ihre Medikamente sondern verweisen auf einen positiven Umgang mit der eigenen Erkrankung und bieten eine Plattform um Fragen zu stellen. Und auf einmal habe ich das Gefühl, selbst in der Pflicht zu stehen, verantwortungsvoll mit meinen Beiträgen, Texten und Empfehlungen umzugehen.
Unsere Krankheit ist so komplex und vielfältig, dass selbst die Forschung noch auf einen Durchbruch wartet. Wie soll dann ein einzelner Blog oder Text die Weisheit mit Löffeln gegessen haben?
Bei mir ist alles weitestgehend wieder in Ordnung – ein paar Beschwerden werden auch bei mir bestehen bleiben – letztlich hab ich aber auch viel Glück gehabt. Trage ich das positiv nach Außen? Selbstverständlich! Es muss ja auch Mutmacher unter uns geben! Aber immer und wirklich immer mit dem Hintergedanken, dass es vielleicht nicht bei jedem einen so positiven Verlauf gibt.
#augenaufbeidergooglerecherche
Kommentar schreiben